Forschung mit M-BOX als Instrument

Voll Stolz konnte uns letzte Woche Herr Dr. Reinhard Obermeir sind frisch gedrucktes Werk
„Hans Semper: Visionär der Kunstgeschichte im 19. Jahrhundert“, erschienen innsbruck university press,
2021 überreichen.

Reinhard Obermeir: Hans Semper: Visionär der Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts
Dissertation Reinhard Obermair 2021

Für die fast 350 Seiten starke Dissertation zum Begründer des Innsbrucker Instituts für Musikwissenschaft
wurden über 10.000 Daten und Bilder in M-BOX erfasst und ausgewertet.

Herr Obermeir zeigte sich von Anfang an von M-BOX begeistert: „Es war alles so schlüssig. Ich musste gar
kein Computerexperte sein, um mit M-BOX zu arbeiten, und so habe ich mich in kürzester Zeit eingearbeitet.“

Und für seine Forschungen erwies sich M-BOX als unabdingbares Hilfsmittel. „Ich habe viel Recherchen mit
M-BOX angestellt. Erst durch diese intensive Arbeit mit dem Programm bin ich zB auf den Umstand gestoßen,
dass sehr viele Materialien und Bilder aus Italien stammen. Das hat mich überrascht.“

Besonders bedankte sich der frisch gebackene Doktor, dass ihm das Team der M-BOX mit Schulungen und
Erklärungen immer schnell und freundlich zur Verfügung gestanden ist.

Das Team von M-BOX wünscht Herrn Obermeir alles Gute!

M-BOX in Action … Archive im Internet

Die Internet-Schnittstelle

Sie wollen mehr über Kriegsgefallene aus Tirol erfahren? Das Tiroler Landesmuseum hat dafür die Tiroler Ehrenbücher einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In den Tiroler Ehrenbüchern sind die Namen vermisster oder gefallener Kriegsteilnehmer aus Tirol festgehalten. Dabei hat man Geburts- und Sterbedatum, Heimatgemeinde, Beruf und Sterbeort vermerkt. Manchmal finden sich sogar Andenkenbilder, Feldpostbriefe und kurze Lebensskizzen.

Wir von M-BOX sind zu recht stolz, dass diese wichtige historische Aufgabe mithilfe von M-BOX umgesetzt wurde.
Das Ergebnis können Sie hier einsehen und vielleicht sogar für eine persönliche Recherche nutzen:
zum Tiroler Ehrenbuch – Digital

Tiroler Ehrenbuch - Digital - suchbare Datenbank (c/o Tiroler Landesmuseen)

Die Ausgabe der Daten wurde mithilfe der Internetschnittstelle von M-BOX verwirklicht. Die Internet-Schnittstelle erlaubt es, Daten aus Datenbanken auszulesen und im Internet einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Weitere Beispiele für die Anwendung unserer Internetschnittstelle:

Als Beispiel für eine Ausgabe (Standardschnittstelle Version 4)
Vorarlberger Wirtschaftsarchiv


Beispiel für eine Darstellung nach Benutzervorgaben
Sammlung Nordico.at
Sammlung Lentos.at

Ansicht Datenbank Lentos Linz

Ausblick in die Zukunft

In der neuen Version 5 ist die gesamte Funktionalität von M-BOX auf Serverseite über eine Programmierschnittstelle – die sogenannte REST-Schnittstelle – verfügbar.
Über diese REST-Schnittstelle sind alle M-BOX Funktionen via HTTP / HTTPS nutzbar. Ihre eigene Web-Anwendung, Ihr Shop, Ihre mobile App — sie alle können die gesamte Power von M-BOX ganz einfach verwenden.

Mehr dazu unter: https://www.m-box.at/schnittstellen/

Das Unternehmensarchiv als gelebte Geschichte

Der Arbeitsalltag wird von Angeboten, Aufträgen oder Rechnungen dominiert. Der Blick geht in die Zukunft. Themen wie Innovation, Budget, Forschung haben in unserer Wirtschaftskultur oberste Priorität.

Dabei vergisst man oft, dass ein Unternehmen auch Geschichte hat. Sie ist in Traditionsunternehmen ein wertvolles Gut. Und das kann einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen:

  • Ein Unternehmen wurde irgendwann vor geraumer Zeit gegründet.
  • In der Folge hat es expandiert und seine Geschäftsfelder verändert.
  • Es hat Krisen vielleicht sogar Kriege überdauert.
  • Dabei war es innovativ und hat Zeiten großer technologischer Neuerungen für sich zu nutzen gewusst.
  • In all der Zeit hat es auch Köpfe hervorgebracht, die für Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit in der Vergangenheit standen.
  • Schließlich hat es sich einen Ruf erarbeitet und fand schon in der Vergangenheit große Beachtung.

Versteht man ein Unternehmen lediglich als Wirtschaftsbetrieb, der nach zweckrationalen, wirtschaftlichen Maßstäben Sachgüter und Dienstleistungen für einen Markt produziert, blendet man wesentliche Dimensionen aus. Ein Unternehmen ist wesentlich mehr: Unternehmen sind komplexe soziale Organisationen, die […] als verantwortungsbewusste Arbeitgeber handeln und sich intensiv mit ihren Märkten und Zielgruppen auseinandersetzen.“ (S15, Schug)

Arbeiterinnen in Fabrikshalle an Montagetischen

Warum Geschichte?

Die Geschichte eines Unternehmens ist der Hort der Identität, des Images aber auch Identifikation. Und das ist in unserem dynamischen Jetzt ein großes Thema:

  • Globalisierte Märkte
  • Mitarbeiter, die dem Unternehmen immer kürzere Spannen zur Verfügung stehen
  • sich ständig änderndes Konsumverhalten
  • ständige technische Neuerungen

All das erweckt in Kunden (aber auch MitarbeiterInnen) ein Bedürfnis nach festen Werten. Sie brauchen ein Gefühl der Vertrautheit und der stabilen Beziehung. Um dieses Gefühl bemüht sich das History Marketing. Und kein History Marketing ohne Unternehmensarchiv.

Unternehmensarchiv

„Das firmeneigene Archiv ist der Dreh- und Angelpunkt des History Marketing. Ohne das Archiv als Ressource für alle mit der Geschichte zusammenhängenden Fakten können die unterschiedlichen Instrumente des History Marketing [ie Ausstellungen, Merchandising, Publikationen, Museum, Geschichtsvereine …] nur mühsam angewendet werden.“ (S135, Schug)

M-BOX hat dem Unternehmensarchiv als Teilbereich seiner Anwendungsmöglichkeiten immer große Aufmerksamkeit geschenkt; und kann mit Stolz auf namhafte Unternehmen mit langer Tradition als zufriedene Kunden verweisen.

Quelle: Schug, Alexander – History Marketing, 2003, transcript Verlag, ISBN 3-89942-161-2

Archivnummer – wozu?

Archivnummer – Inventarnummer – Signatur

Das sind die drei häufigsten Bezeichnungen für die gleiche Sache: eine Nummer (bei der oft auch Buchstaben dabei sind), mit der ein Objekt identifiziert wird. Ich verwende in diesem Blog-Beitrag absichtlich alle diese Begriffe und meine immer das Gleiche damit.

Im Lauf der Jahrhunderte,

seit denen es Archivierung und Katalogisierung gibt, hat sich die Bedeutung und Handhabung von Archivnummern kräftig gewandelt. Jedes Objekt in einem Archiv, jede Eintragung erhält eine innerhalb des jeweiligen Archivs einmalige Kennzeichnung – die Archivnummer. Dabei handelt es sich aber häufig nicht um eine einfache Nummer wie 1234, meistens wählt man eine mehrteilige Kennzeichnung, die auch Buchstaben und Trennzeichen enthält, z.B. AB/1234-c.

Heutzutage verwendet man nach Möglichkeit einfach strukturierte Nummern . Früher jedoch grenzte die Systematik von Signaturen an Wissenschaft, derart komplex waren die Strukturen. Immer aber war und ist ein wesentlicher Zweck der, das jeweilige Objekt eindeutig zu kennzeichnen. Die am Objekt angebrachte Inventarnummer (das Anbringen ohne Beschädigung des Objekts ist ein eigenes Thema) erlaubt die Identifikation des Objekts. Anhand der Inventarnummer wird im Objektverzeichnis das Objekt aufgefunden, im Verzeichnis stehen dann die ausführlichen Informationen zum Objekt.

Aufbau und Struktur einer Inventarnummer

Früher war es üblich und auch wichtig, in der Inventarnummer Informationen über das Objekt selbst mit zu verpacken. Häufig wurde der genaue Standort in codierter Form angegeben. Z.B. kann die Angabe F/12/4/35 bedeuten, das Objekt befindet sich in Raum F, Schrank 12, Lade 4, Ordner 35. In Bibliotheken war (und ist) es üblich, gleichzeitig Standort und inhaltliche Angaben mit zu verpacken. Beispiel: Rom/Doy/004 könnte bedeuten, dass das Buch in der Abteilung Romane (Rom) zu finden ist und dort als viertes unter Doy für Arthur Conan Doyle (Doy) eingeordnet ist.

Ebenso wurde häufig die Herkunft des Objekts mit in die Archivnummer integriert, wiederum in Verbindung mit anderen Merkmalen. So könnte die Nummer HH/Fot/23/44 bedeuten, dass das Objekt aus dem Nachlass des Hans Huber stammt, ein Foto ist und im Karton 23 steckt – die 44 ist dann einfach eine Zahl, damit die Nummer eindeutig, einmalig ist.

Zahlreiche weitere Strukturen gab und gibt es. Ich habe Archive gesehen, in denen im Lauf der letzten 100 Jahre die Struktur 4- 5-mal sich geändert hat – jedes Mal, wenn ein neuer Archivar die Leitung übernommen hat.

Wie soll die Archivnummer heute strukturiert sein?

So einfach wie möglich. Am besten ist, eine einfache fortlaufende Nummer zu verwenden.

In Zeiten der EDV und der Archivdatenbanken ist es weder notwendig noch sinnvoll, in der Archivnummer Informationen über Standort, Inhalt oder sonstiges zu verpacken. Diese Angaben finden in eigenen Feldern Platz. Die Signatur hat ausschließlich den Zweck, das Objekt eindeutig zu kennzeichnen. Die einmal vergebene Nummer bleibt auf ewig die Nummer dieses Objektes. Sie ändert sich nie mehr. Schließlich wird sie ja auch direkt am Objekt angebracht. Und wenn man beispielsweise den Standort mit in die Signatur integriert, dann müsste man dem Objekt eine neue Nummer geben, wenn es in einen anderen Raum übersiedelt.

Das Gleiche gilt für die Angabe der Herkunft, der Provenienz. Auch diese wird in einem eigenen Feld angegeben und sollte nicht Teil der Archivnummer sein.

Die Archivnummer ist heutzutage ausschließlich dazu da, um das Objekt aufgrund dieser Nummer im Verzeichnis zu finden, weil diese Nummer das Objekt eindeutig macht. Bei 5 gleichen Kannen hat jede ihre eigene Nummer. Dadurch wird jede im Verzeichnis identifiziert, dort kann dann angegeben werden, woher jede einzelne Kanne stammt.

Wann kann eine Strukturierung sinnvoll sein?

Wenn mehrere Archive im gleichen Katalog (Datenbank) verwaltet werden, wenn ein Datenaustausch zwischen Archiven stattfindet oder wenn mehrere Kataloge in einen gemeinsamen Katalog zusammengeführt werden, dann ist es nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig, für das jeweilige Archiv ein Kürzel in die Archivnummer mit aufzunehmen. Sonst passiert es, dass in zwei beteiligten Archiven die gleiche Nummer in Verwendung ist. Beim Zusammenführen ist dann keine Eindeutigkeit mehr möglich. In diesem Fall also ist eine Struktur in der Art PR/1234 (PR stünde z.B. für Pressearchiv) angebracht.

Mir sind keine anderen Anwendungen bekannt, bei denen eine Strukturierung notwendig ist. Es gibt zwar zahlreiche Fälle, wo es durchaus argumentierbar ist, die Inventarnummer zu unterteilen, absolut notwendig sollte es jedoch nicht sein.

In der konkreten Arbeit mit M-BOX in vielen verschiedenen Archiven war am öftesten die Katalogisierung mehrteiliger Objekte der Grund für eine mehrteilige Signatur. Dafür werden hinter der eigentlichen Nummer noch eine zweite Nummer oder ein paar Buchstaben angehängt. Beispiel: 1234/1 oder 1234/a. Technisch notwendig ist die Strukturierung in diesem Fall zwar nicht, sie kommt aber der Arbeitsweise der Menschen entgegen.

Und schließlich ist ja der Mensch das Maß der Dinge.